Der Tag an dem alles reinfiel

Schiedsrichter: Katharina LinkeLinienrichter: Sean Gebert, Max Konrad Sylla
... nur nicht für den RSV
Spielbericht vom 6. Oktober 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
Man kann nicht sagen, dass sie es nicht versucht hätten. Der RSV Göttingen 05 zeigte im Heimspiel gegen SG Bergdörfer durchaus Willen, Leidenschaft und – ja, stellenweise sogar so etwas wie Offensivdrang. Am Ende steht trotzdem ein 0:3. Es war einer dieser Tage, an dem man den Ball auch aus einem Meter nicht über die Linie bekommen hätte – und der Gegner aus dem Nichts drei Mal trifft. Willkommen im ganz normalen Fußballwahnsinn.
Halbzeit eins: Viel Lärm, wenig Tore – zumindest für Geismar
Die erste Halbzeit begann, wie sie endete: mit Chancen, die entweder auf wundersame Weise vergeben wurden oder von einem Keeper zunichte gemacht wurden, der offenbar den Manuel-Neuer-Kurs an der VHS absolviert hat.
Ab Minute 30 wachte der RSV auf – zunächst Lenny Perczynski mit einem Abschluss, den man nicht platzierter neben den Torwart setzen kann, ohne dass er ihn trotzdem hält (35.). Dann Melle per Kopf an die Latte (36.), Daniel Jühne im Nachschuss knapp vorbei (36.), im Gegenzug fast das 0:1 (37.), der Gegner tritt im Fünfer ins Nichts (37.), und wieder Daniel – knapp vorbei (38.). Es war ein Chancenfestival mit offenem Ausgang, das Philipp Bode in der 39. Minute kurzerhand beendete. 0:1. Kalte Dusche. Kein Handtuch.
Kurz vor der Pause fast das 0:2, aber diesmal rettete das Schicksal oder ein akuter Konzentrationsmangel des Gegners (43.).
Zweite Halbzeit: Jetzt wird's bitter
Keine Wechsel zur Pause – aber die Hoffnung, dass der RSV vielleicht doch noch was dreht. Diese hielt exakt bis zur 56. Minute. Dann traf Luca Michael Rusalo zum 0:2. Wer nicht trifft, kriegt sie hinten. Fußballweisheiten, Teil 1.
Der RSV wechselte munter: Gliem und Pomper kamen in der 69. und 70. Minute, Daube, Pachon und „Fluffi“ Vielmäder später noch – doch der neue Offensivschwung blieb Wunschdenken.
Im Gegenteil: In der 79. Minute war’s wieder Philipp Bode, der eine Einladung der Göttinger Abwehr dankend annahm und zum 0:3 einschob. Buscher war da wohl kurz auf Glatteis unterwegs.
Und doch: Der RSV wollte. Damian Pachon mit einem satten Schuss (90.), Pomper mit der Großchance – beide Male glänzte der gegnerische Keeper erneut wie eine frisch gewienerte Edelstahlspüle. Abpfiff. 0:3. Viel probiert, wenig geerntet.
Fazit:
Ein Spiel, das symptomatisch für eine Phase steht, in der das Netz einfach nicht zappeln will – zumindest nicht auf der richtigen Seite. Der RSV spielte mit, war phasenweise sogar überlegen. Nur: Das Spiel gewinnt halt nicht, wer will – sondern wer trifft. Und da hatte SG Bergdörfer heute den klaren Vorteil.